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Schnelle Diagnose, optimale Versorgung
Nach einem Ski- oder Freizeitunfall hat eine schnelle, präzise Diagnose oberste Priorität; sie ist der Schlüssel für eine optimale Behandlung, sagt Dr. Martin Köllensperger, Orthopäde und Unfallchirurg an der CityClinic in Bozen Süd. Ob eine Operation dann unmittelbar vorgenommen werden muss oder ob es besser ist, damit zu warten, hängt von der Art der Verletzung bzw. Fraktur ab. Dr. Köllensperger baut an der CityClinic gerade eine Unfallambulanz auf.
Knieverletzungen kommen bei Skiunfällen am häufigsten vor. Wie läuft da die Behandlung ab?
Dr. Martin Köllensperger: Bei Verletzungen im Kniebereich erfolgt ein Röntgen zum Frakturausschluss, falls notwendig weitere Abklärung mittels Computertomographie. Der Kreuzbandriss, die häufigste Verletzung beim Skifahren, zeigt sich bereits in der klinischen Untersuchung und wird mittels Magnetresonanz bestätigt. In den meisten Fällen ist eine Operation notwendig. Allerdings nicht sofort, es ist meist günstiger zu warten, bis die Kniefunktion wieder hergestellt ist – und das kann 5 bis 6 Wochen dauern. Ein Meniskusriss hingegen muss, wenn nähbar, sobald als möglich operiert werden. Eine komplexe Situation ergibt sich, wenn Kreuzband und Meniskus verletzt sind. Bei so einer kombinierten Läsion muss das Vorgehen akkurat abgewogen werden. Das gehört in die Hände eines erfahrenen Kreuzbandchirurgen.
Gerade bei Knieverletzungen – aber nicht nur – ist es wichtig, dass die vollständige Mobilität wiederhergestellt wird.
Dr. Köllensperger: Das neue Kreuzband – eine eingesetzte Sehne – muss nicht nur einwachsen, auch die Sensorik fehlt noch. Da ist nach der Operation Reha in Absprache mit Physiotherapeut und Fitnesstrainer nötig sowie in Zusammenarbeit mit dem biomechanischen Labor. Es ist wichtig, sich Zeit zu geben. Wenn das Kreuzband einmal gerissen ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das nochmals passiert, 4 bis 5 Mal höher.
Wie schaut es bei Knochenbrüchen aus?
Dr. Köllensperger: Knochenbrüche – am Unterschenkel, Oberschenkel, Schlüsselbein oder Handgelenk, aber auch Bandverletzungen wie der Skidaumen – müssen zu einem Großteil operiert werden. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit beim Skifahren sind auch Trümmerbrüche häufig. Und da lautet die Devise: Operation je früher desto besser. Es gibt aber auch Sportverletzungen, bei denen es mit Kühlung, Schonung, Schiene oder Gips getan ist.
Wie schauen Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verletzungen an den Extremitäten aus?
Dr. Köllensperger: Ruhigstellen, etwa mit einem Dreieckstuch, hochlagern, um die Schwellung zu minimieren. Und kühlen, aber nicht mit Eis, das kann sogar schaden. Und wichtig: Wenn der Verdacht besteht, dass eine OP nötig ist, nichts essen und trinken, auch keinen heißen Tee oder Schokolade zur Beruhigung.
Sie bauen an der CityClinic gerade eine Unfallambulanz auf. Was kann man sich darunter vorstellen?
Dr. Köllensperger: Nach einem Ski- oder anderen Unfall können die Patienten in die Unfallambulanz der CityClinic gebracht werden, wo tagsüber ein Facharzt in Rufbereitschaft ist. Und dann kommt der ganze Ablauf – Diagnostik, Behandlung, Ruhestellung, wenn nötig OP – in Gang. Ohne lange Wartezeiten. Ziel ist es, schnell einen vollständigen Behandlungspfad anzubieten, begleitet von einem Facharzt, den man sich in der Regel aussuchen kann.
Dr. Martin Köllensperger: Bei Verletzungen im Kniebereich erfolgt ein Röntgen zum Frakturausschluss, falls notwendig weitere Abklärung mittels Computertomographie. Der Kreuzbandriss, die häufigste Verletzung beim Skifahren, zeigt sich bereits in der klinischen Untersuchung und wird mittels Magnetresonanz bestätigt. In den meisten Fällen ist eine Operation notwendig. Allerdings nicht sofort, es ist meist günstiger zu warten, bis die Kniefunktion wieder hergestellt ist – und das kann 5 bis 6 Wochen dauern. Ein Meniskusriss hingegen muss, wenn nähbar, sobald als möglich operiert werden. Eine komplexe Situation ergibt sich, wenn Kreuzband und Meniskus verletzt sind. Bei so einer kombinierten Läsion muss das Vorgehen akkurat abgewogen werden. Das gehört in die Hände eines erfahrenen Kreuzbandchirurgen.
Gerade bei Knieverletzungen – aber nicht nur – ist es wichtig, dass die vollständige Mobilität wiederhergestellt wird.
Dr. Köllensperger: Das neue Kreuzband – eine eingesetzte Sehne – muss nicht nur einwachsen, auch die Sensorik fehlt noch. Da ist nach der Operation Reha in Absprache mit Physiotherapeut und Fitnesstrainer nötig sowie in Zusammenarbeit mit dem biomechanischen Labor. Es ist wichtig, sich Zeit zu geben. Wenn das Kreuzband einmal gerissen ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das nochmals passiert, 4 bis 5 Mal höher.
Wie schaut es bei Knochenbrüchen aus?
Dr. Köllensperger: Knochenbrüche – am Unterschenkel, Oberschenkel, Schlüsselbein oder Handgelenk, aber auch Bandverletzungen wie der Skidaumen – müssen zu einem Großteil operiert werden. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit beim Skifahren sind auch Trümmerbrüche häufig. Und da lautet die Devise: Operation je früher desto besser. Es gibt aber auch Sportverletzungen, bei denen es mit Kühlung, Schonung, Schiene oder Gips getan ist.
Wie schauen Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verletzungen an den Extremitäten aus?
Dr. Köllensperger: Ruhigstellen, etwa mit einem Dreieckstuch, hochlagern, um die Schwellung zu minimieren. Und kühlen, aber nicht mit Eis, das kann sogar schaden. Und wichtig: Wenn der Verdacht besteht, dass eine OP nötig ist, nichts essen und trinken, auch keinen heißen Tee oder Schokolade zur Beruhigung.
Sie bauen an der CityClinic gerade eine Unfallambulanz auf. Was kann man sich darunter vorstellen?
Dr. Köllensperger: Nach einem Ski- oder anderen Unfall können die Patienten in die Unfallambulanz der CityClinic gebracht werden, wo tagsüber ein Facharzt in Rufbereitschaft ist. Und dann kommt der ganze Ablauf – Diagnostik, Behandlung, Ruhestellung, wenn nötig OP – in Gang. Ohne lange Wartezeiten. Ziel ist es, schnell einen vollständigen Behandlungspfad anzubieten, begleitet von einem Facharzt, den man sich in der Regel aussuchen kann.
Dr. Martin Köllensperger
Dr. Martin Köllensperger hat nach der Matura am Franziskanergymnasium in Bozen in Innsbruck Medizin studiert, 2004 dort den Titel Dr. med. univ. erworben und 2009 den Wissenschaftsdoktor (PhD). Es folgte die Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie mit Spezialgebiet Unfallchirurgie (Ärztekammer Wien). Von 2004 bis 2008 war Dr. Köllensperger als Post Doc Angestellter der Medizin-Uni Innsbruck, von 2008 bis 2009 dort freiberuflicher Mitarbeiter als Senior Post Doc. Im Juni 2009 wechselte er zum Südtiroler Sanitätsbetrieb und war dort bis Juli 2024 als leitender Arzt für Orthopädie und Traumatologie tätig; 2018 bis 2021 als Stellvertreter des geschäftsführenden Primars, danach 5 Monate als geschäftsführender Primar. Von 2020 bis 2023 war er Direktor der einfachen Struktur „Orthopädische und traumatologische Chirurgie“ und dann bis Juli 2024 Direktor der einfachen Struktur „Komplexes Trauma und Chirurgie“. Jetzt ist Dr. Martin Köllensperger Partner der Praxisgemeinschaft Orthoplus in Bozen und operiert an der CityClinic in Bozen Süd.