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Neue Lebensqualität
Immer mehr Menschen leiden darunter: Dauerschmerzen im Rücken, im Kopf- und Nackenbereich oder den Gliedmaßen. Damit einher gehen häufig auch neurologische Funktionsstörungen wie Kribbeln in Armen und Beinen oder Sensibilitätsstörungen bis hin zu momentanen Ausfällen von Funktionen des Körpers. Ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, um die Beschwerden, die von der Wirbelsäule ausgehen, zu lindern, kann dank endoskopischer Verfahren schnell, schonend und dauerhaft geholfen werden.
Schmerzen, ein ständiges Kribbeln in den Extremitäten oder gar motorische Ausfälle sind im Alltag sehr einschränkend und die Schmerzbelastung für die Betroffenen extrem hoch. Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, verursacht durch einen Bandscheibenvorfall oder durch eine beginnende Arthrose stellen eine große Einschränkung nicht nur im Arbeitsleben sondern auch in der Freizeit dar. Einseitige Aktivitäten, egal ob durch langes Stehen oder Sitzen, aber auch beim Schlafen beeinträchtigen die Beschwerden oft erheblich. Betroffen sind vor allem das obere Drittel der Wirbelsäule und die Lendenwirbelsäule.
Geringes Risiko und schnell wieder auf den Beinen
Früher galt die Devise, operative Eingriffe an der Wirbelsäule seien aufgrund der damit verbundenen großen Risiken und der sehr langen postoperativen Erholungs-Phase der wirklich letzte Ausweg. Dank der endoskopischen Technik können heute Eingriffe an der Wirbelsäule erfolgreich, schonend, mit sehr geringem Risiko und minimalinvasiv durchgeführt werden. Schmerzen lassen in der Regel schon wenige Stunden nach der Operation spürbar nach. Die Schonungsphase nach dem Eingriff ist sehr kurz, da durch die endoskopischen Verfahren Muskeln und Gewebe unverletzt bleiben. Seit einem Jahr bieten der Neurochirurg Dr. Marco Baldassa und der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Thomas Oberhofer diese Art von Eingriffen in der Cityclinic in Bozen an. Dr. Baldassa ist auf Eingriffe der Hals- und Lendenwirbelsäule spezialisiert, Dr. Oberhofer auf Eingriffe der Lendenwirbelsäule.
Die Bandscheibe, die Stoßdämpfer im Rücken
Die Bandscheiben bestehen aus einem Gallertkern, der von einem festen Faserring umgeben wird. Mit zunehmendem Alter trocknen die Bandscheiben aus, im Faserring können sich Risse bilden, durch die Gewebe des Gallertkernes austreten können. Die Bandscheibe verliert an Masse und kann ihrer Aufgabe, dem „Abfedern“ im Innern des Wirbels nicht mehr nachkommen. Zudem drückt das ausgetretene Gewebe auch auf Nerven und verursacht Schmerzen bzw. neurologische Störungen. Meist durch Arthrose bedingt verengt sich der Wirbelkanal, durch den die Nerven laufen, und es kommt zu einer sogenannten Stenose. Dank modernster endoskopischer Technik kann hier das Gewebe abgetragen, bzw. der Wirbel-Kanal wieder erweitert werden. Mit dem Endoskop ist nur ein etwa 5 Millimeter großer Zugang zum Operationsfeld notwendig. Das Muskelgewebe wird hierbei nur auseinander gedrängt und somit geschont. Der Vorteil der endoskopischen Operationstechnik für den Chirurgen liegt in der sehr guten Visualisierung des Zielgebietes durch hochauflösende Optiken und der stetigen Spülung. Der Eingriff wird unter Lokalanästhesie/Sedierung oder in Allgemeinanästhesie im DayHospital durchgeführt, die Patienten können meist wenige Stunden nach dem Eingriff nach Hause. Es ist keine Bettruhe vonnöten. Je nach Eingriff und Beschwerde ist es sinnvoll, die Patienten unterstützend mit Physiotherapie zu begleiten. Schon nach wenigen Tagen ist die Wiederaufnahme des gewohnten Lebens, nach ein bis zwei Wochen auch der gewohnten sportlichen Aktivitäten möglich.
Technik in ständigem Wandel
Für die endoskopischen Eingriffe an der Wirbelsäule wurde eine neue Generation von Instrumenten entwickelt, Zangen, Pinzetten usw., die extrem klein und nur 2 Millimeter dick sind. Eine faszinierende Technik, die im ständigen Wandel begriffen ist und die Chirurgen einem kontinuierlichen Lernprozess unterwirft. „Es ist wie bei einem Leistungssportler“, vergleicht Dr. Baldassa. „Eine schwarze Piste kann ich nur dann sicher und mit hoher Geschwindigkeit herunterfahren, wenn ich gut trainiert bin.“ Aus diesem Grund, auch wenn es nur bei besonders schwierigen Eingriffen notwendig ist, operieren Dr. Baldassa und Dr. Oberhofer meist gemeinsam. „Unser Ziel ist es, unsere PatientInnen schnell, minimal invasiv und dauerhaft von Schmerzen zu befreien und ihnen ihre volle Beweglichkeit, Muskelkraft und Koordination zurückzugeben. Eine neue Lebensqualität!“
Zur richtigen Zeit die geeignete Therapie
Es ist immer sehr herausfordernd, mit dem Patienten anhand der Symptome, der Kernspintomografie und Röntgenaufnahmen herauszufinden, wo die Ursache der Beschwerden liegt, um dann die richtige Lösung zu finden. Darum sollten bereits zur ersten Visite eine Kernspintomografie und ein Röntgenbild der Wirbelsäule mitgebracht werden. Gemeinsam mit den Patienten wird dann entschieden, welche Therapie geeignet ist. „Ein chirurgischer Eingriff in Endoskopie ist nicht unbedingt die erste Wahl“, betont Dr. Baldassa. Je nach Diagnose können auch Infiltrationen oder Physiotherapie Abhilfe schaffen. Ein chirurgischer Eingriff ist dann indiziert, wenn die Beschwerden auch weiterhin bestehen, bzw. wenn nur durch einen chirurgischen Eingriff Schmerzfreiheit oder Wiedererlangen der vollen Beweglichkeit und Kraft erreicht werden können. „Es handelt sich um seine sehr differenzierte, präzise und feine Chirurgie“, unterstreicht Dr. Oberhofer.
Dr. Thomas Oberhofer
Dr. Thomas Oberhofer studierte in Wien und Innsbruck Medizin. Facharztausbildungen in Chirurgie und Orthopädie und Unfallchirurgie absolvierte er in Verona und München. Von 1999 bis 2001 war er Oberarzt an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie am Krankenhaus Meran und spezialisierte sich 2002/2003 in München und Seattle (USA) auf Wirbelsäulenchirurgie. Seit 2003 ist er Teil des Ärzteteams OrthoPlus in Bozen und in der CityClinic tätig. Seit 2010 arbeitet er zudem als Unfallchirurg in Kamerun, Äthiopien und Uganda.
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