245
Mit Prothese zurück zu alter Beweglichkeit
Wenn es in der Hüfte knackt und im Knie knirscht – dann sind das meist Anzeichen von altersbedingtem Verschleiß der Gelenke. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt, Schmerzen sind an der Tagesordnung. Aber so muss es nicht bleiben. Mit einem Gelenkersatz – sogenannten Endoprothesen – wird schmerzfreie Bewegung wieder möglich. Auch Frakturen können eine Prothese nötig machen.
Zunächst zum Hüftgelenk, einem Kugelgelenk: Als solches ermöglicht es dem Bein Bewegungen in alle Richtungen. Gerade weil es an sehr vielen Bewegungsphasen beteiligt ist und schwer zu tragen hat, kommt es dort häufig zu Abnutzungserscheinungen. Mit Physiotherapie, Übungen, verändertem Lebensstil, Ernährungsanpassung und Gewichtsreduktion lässt sich der Verlauf einer Hüftarthrose in vielen Fällen verlangsamen oder stoppen. Aber irgendwann reicht das nicht mehr. So ist es auch beim Knie. Kniearthrose ist eine Verschleißerkrankung, die sich vor allem im höheren Alter bemerkbar macht. Der Knorpelverschleiß führt zu Knochenabbau an den Gelenkflächen, zu Verdichtung und stellenweise zu Knochenverlust. Das bringt Schmerzen mit sich. Wenn eine gelenkerhaltende Therapie nicht mehr ausreicht und Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmedikamente und Gelenkspülung ausgereizt sind, wird eine Knie-Total-Endoprothese (K-TEP) eingesetzt). „Der richtige Moment für eine künstliche Hüfte oder eine Knieprothese ist dann gekommen, wenn Schmerzen die Lebensqualität der Patienten stark beeinträchtigen“, sagt der Facharzt Dr. Markus Mayr. „Dann sollte der Eingriff nicht mehr hinausgezögert werden“, ergänzt Dr. Thaddeus Bernardi. Dr. Mayr und Dr. Bernardi sind Fachärzte für Orthopädie und Traumatologie und auf Knie- und minimal-invasive Hüftgelenkprothetik spezialisiert; sie sind beide in der orthopädisch-unfallchirurgischen Gemeinschaftspraxis Orthoplus tätig und operieren an der CityClinic in Bozen.
Hüftprothese: Genaue Planung das Um und Auf
Eine Hüftprothese verhilft Patientinnen und Patienten mit starker Arthrose im Hüftgelenk zu Beweglichkeit im Alltag. Genaue Vorbereitung und Planung sind zentral für ein gutes Ergebnis dieser oftmals belastenden Operation. Mit Hilfe einer computergestützten Auswertung der Röntgenbilder können die beiden Fachärzte die optimale Geometrie des Hüftgelenks und die geeignete Passform des Hüftkopfes berechnen und ein optimales Ergebnis erzielen. „Wir fertigen nach einer digitalen Röntgenaufnahme computerunterstützt eine präzise Planungsskizze der Hüftprothesen-Operation an und stimmen dann die Prothesenkomponenten auf die Patienten ab“, sagt Dr. Mayr. Es gehe dabei um die Schaftstärke der Hüft-Endoprothese, um die Größe der Hüftpfanne und des Hüftkopfes. Bei dieser Planung wird die optimale Position der Prothese festgelegt. „Nachdem wir die Beinlänge bestimmt und die Wirbelsäulenstatik vermessen haben, können wir individuell und patientenbezogen planen“, so Dr. Bernardi. Auch die Korrektur bestimmter Fehlstellungen sei dabei möglich. Eine langjährige operative Erfahrung und Urteilsfähigkeit der Operateure sei für eine optimale Planung unerlässlich. „Begleitet von der computerunterstützten Planungsskizze bestimmen wir vor der Operation individuell die passenden Prothesenkomponenten.“ Um die Risiken bei der Prothesenplanung möglichst gering zu halten, wird eine spezielle Wirbelsäulenvermessung vorgenommen, erklärt er. Für den Erfolg einer Hüftoperation sei es wichtig, dass Patientinnen und Patienten so gesund und fit wie möglich zum Eingriff kommen, sagt Dr. Mayr: „Je besser der allgemeine Gesundheitszustand ist, um so reibungsloser verlaufen Operation und Heilung.“ Mit gezieltem Muskelaufbau und – im Fall von Übergewicht – bei vorheriger Gewichtsabnahme können die zu Operierenden dazu beitragen, optimale Bedingungen für ihr neues Gelenk zu schaffen.
Knie: OP-Techniken ständig verfeinert
Zur Knieprothese: Diese unterscheidet sich von einer Hüftprothese. Beim Hüftgelenk wird das Implantat im Knochen verankert. Moderne Knie-Endprothesen hingegen werden als Oberflächen-Ersatzprothesen bezeichnet, da nur die abgenutzten Knorpeloberflächen ersetzt werden. In den vergangenen Jahren haben sich die OP-Techniken und Implantate ständig verfeinert und die Knie-Prothetik zu einer der häufigsten und erfolgreichsten Routineoperationen gemacht. Oberstes Ziel ist es, die Schmerzfreiheit und Beweglichkeit unter Wiederherstellung der natürlichen Beinachse zu erreichen, erklären Dr. Bernardi und Dr. Mayr.
Dr. Markus Mayr
Dr. Markus Mayr ist Facharzt für Orthopädie und Traumatologie, auf Knie- und minimalinvasive Hüftgelenksprothetik spezialisiert und seit 2008 Teil der orthopädisch-unfallchirurgischen Gemeinschaftspraxis OrthoPlus in Bozen. Er operiert in der CityClinic in Bozen Süd. Dr. Markus Mayr studierte in Wien und Innsbruck Medizin. 1999 arbeitete er als Assistenzarzt im Krankenhaus Bozen, bevor er 2000 an das Wirbelsäulenzentrum der Orthopädischen Klinik Harlaching in München wechselte. Von 2001 bis 2003 war er Assistenzarzt am Rotkreuzkrankenhaus München, ab 2003 am Klinikum Rosenheim. 2004 legte er in München die Facharztprüfung in Orthopädie ab. Er hielt sich zu Weiterbildungen in den USA, Neuseeland und Großbritannien auf. Von 2004 bis 2007 war er als Oberarzt für Orthopädie und Traumatologie am Krankenhaus Bozen tätig.
Dr. Thaddeus Bernardi
Dr. Thaddeus Bernardi ist auf Hüft- und Knieendoprothetik spezialisiert, arbeitet seit Februar 2022 in der orthopädisch-unfallchirurgischen Gemeinschaftspraxis OrthoPlus in Bozen und operiert in der CityClinic in Bozen. Nach dem Medizinstudium in Innsbruck begann er 2001 seine Facharztausbildung an der orthopädisch-unfallchirurgischen Abteilung des Krankenhauses Brixen. 2005 und 2006 befasste er sich an der Uniklinik Innsbruck intensiv mit minimalinvasiver Gelenkschirurgie. Ab 2006 war Dr. Bernardi im Krankenhaus Brixen verantwortlicher Facharzt der Orthopädischen Gelenkschirurgie und Unfallchirurgie. Die Auseinandersetzung mit der Hüft- und Knieendoprothetik führte ihn zu Gastaufenthalten und Weiterbildungen in die Schweiz, nach Österreich, Großbritannien, Frankreich und in andere Regionen Italiens.
Immer mehr Kinder sind kurzsichtigKinder verbringen heutzutage viel Zeit mit digitalen Geräten, anstatt draußen in natürlichem ...mehrHand, Ellbogen & Schulter wieder in Schuss Schmerzen an Hand, Ellbogen und Schulter können infolge von Stürzen und Sportunfällen, ...mehrSanfte Handgriffe am Wunderwerkzeug HandDer Einsatz unserer Hände ist vielfältig, ermöglicht Selbständigkeit und tägliches Tun und ...mehrWieder schmerzfrei und mobilIn Südtirol werden pro Jahr etwa 1100 Hüft- und 900 Knieprothesen eingesetzt. Was Patientinnen und ...mehrSchmerzfrei nach kleinem EingriffWenn Arme und Beine schmerzen, sich Taubheitsgefühl und Lähmungserscheinungen einstellen und das ...mehrMit kleinen Geräten Großes leisten und Probleme behebenAn der CityClinic ist man auf endoskopische Eingriffe an der Wirbelsäule spezialisiert. Die ...mehr